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Abzocke über gefälschte Streamingdienste - gigaflix.de und andere vom 11.02.2020
UPDATE Februar 2020
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Vorsicht vor gigaflix.de, bigflix.de, binoflix.de, braflix.de, dinoflix.de, flixabo.de, gonaflix.de, gonastream.de, imaxkino.com, momoflix.de, monoflix.de, laflix.de, soyaflix.de, rotflix.de, weflix.de, streamino.de, dasflix.de, coflix.de, yoflix.de, toflix.de, cinemaflix.de, kinoroom.de, hdflix.de, limeflix.de, doflix.de, noxflix.de, loxflix.de, kiwiflix.de, streamino.de, mangoflix.de, baflix.de, blueflix.de, bonastream.de, boxflix.de, daflix.de, dasimax.de, dinoflix.de, euroflix.de, gagastream.de, imaxgo.de, imaxnet.de, imaxstream.de, imaxtv.de, megaflix.de, soflix.de, soloflix.de, topflix.de, voxstream.de, teleflix.de, rostream.de, tostream.de, mostream.de, togostream.de, gogostream.de, lostream.de, rogostream.de, fogostream.de, sogostream.de, mogostream,de, nogostream.de, logostream.de, hogostream.de, rexkino.com ... und gefälschte Anwaltvideos auf youtube.
Nun auch mit Inkassoschreiben.
(Ursprüngliche Nachricht vom 11.04.2018, aktualisiert und mit aktuellen Bildern im Juni 2019 ergänzt)
Update Februar 2020:
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Noch immer sind die Täter mit diversen Webseiten, die wir weiter unten regelmäßig ergänzen, im Umlauf. Immer wieder bauen die Täter auch gefälschte Seiten auf, die ein Inkasso-Unternehmen vortäuschen.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen!
Erstatten Sie Anzeige!
Wichtig ist, dass Sie dabei erklären, wie Sie auf den Dienst gestossen sind.
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Mit einer neuen Abzockmasche versuchen aktuell Cyberkriminelle an Geld zu gelangen. Die Täter stellen angebliche Film-Streamingseiten unter verschiedenen Namen ins Netz. Auf den ersten Blick wirken die Webseiten wie ein typischer Streaming-Dienst, der aktuelle und auch ältere Kinofilme anbietet. Wer auf einen der Filme klickt, erhält zunächst den Hinweis "Achtung! Es wurde ein Fehler festgestellt: Nicht registrierte Nutzer haben keinen Zugriff auf die Filme, melden Sie sich bitte an bzw. registrieren Sie sich auf der Webseite."Alternativ werden auch weitere vorgeschaltete Webseiten (z.B. kinox4k.to) so vorbereitet, dass diese auf die nachfolgenden Webseiten weiterschalten.
Beispielseite Gadaflix (Juni 2019):
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Wer nun auf Registrieren klickt, wird aufgefordert Vor- und Nachname, Mailadresse und Passwort einzugeben. Das Ausfüllen des Formulares würde auch eine Zustimmung zu den Nutzungsbedingungen sein. Die Nutzungsbedingungen geben, soweit die Inhalte der Seite zur Verfügung stehen, z.B. folgende Bedingungen vor:
"Die Registrierung beginnt mit einer kostenfreien Testphase mit einer Dauer von 5 Tagen. Wenn Sie Ihr Abonnement innerhalb dieser Frist abbestellen, wird Ihr Account aus unserer Datenbank vollständig gelöscht. Wenn Sie Ihr Abonnement während der kostenfreien Testphase nicht abbestellen, wird Ihr Account automatisch auf einen Premium-Account mit einer Laufzeit von einem Jahr umgestellt."
"Wenn Sie die kostenfreie Testphase abonnieren oder Ihren Account während der Testphase löschen, wird keine Gebühr erhoben. Falls Sie Ihren Account innerhalb von 5 Tagen nicht löschen sollten, wird Ihr Account automatisch als Premium-Tarif für den Preis von 29,90 € pro Monat (358,80 € pro Jahr) verlängert. In diesem Fall muss die Zahlung für die Premium-Mitgliedschaft einmalig in Höhe von 358,80 € geleistet werden. "
Vereinzelt sind die Nutzungsbedinungen nur auf englisch zu finden. Auch haben die Täter hier teilweise Platzhalter auf der Webseite für den Namen der Streamingseite oder die Zahlungsbedinungen eingetragen, die durch die Webseitenprogrammierung nicht korrekt dargstellt werden.
Ein Hinweis auf die kostenpflichtige Registrierung ist nur zum Teil auf den Seiten vorhanden. Zum Teil ist der Button lediglich mit "Registrieren" beschriftet.
Wer sich hier angemeldet hat, soll angeblich ein Freischaltcode zugeschickt bekommen haben. Zu einer Zusendung eines Freischaltcodes sei es aber, soweit viele Aussagen, nicht immer gekommen. Eine Überprüfung hat ergeben, dass ein Freischaltcode (vierstellige Nummer) per SMS an die angegeben Rufnummer übermittelt wird. Es kommt sogar nach einem Login zu der Möglichkeit, Filme abspielen zu können. Woher diese Filme gestreamt werden und ob entsprechend die Rechte an den Filmen bestehen, können wir derzeit nicht sagen.
Je nach URL der jeweiligen Webseite werden unterschiedliche Registrierungsmasken angezeigt. Wer z.B. auf gadaflix.de/registrierung/ klickt, bzw. über Suchmaschinen oder Verlinkungen aus anderen unseriösen Videoportalen auf diesen Link geführt wird, bekommt lediglich den Hinweis "Die Registrierung dauert nur 30 Sekunden!". Es wird nichts von Folgekosten, einem Abo oder ähnliches geschrieben. Ggf. konnten in den Nutzungsbedingungen Hinweise auf Kosten gefunden werden. Vereinzelt sind diese nur auf englisch zu finden. Auch der Button zur Bestätigung lautet nur "Registrieren". Ein Haken zu Akzeptanz der Nutzungsbedinungen muss nicht gesondert gesetzt werden.
Beispielseite ohne Kostenhinweis (Juni 2019):
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Wer jedoch auf die Seite klickt, die z.B. gadaflix.de/join/ endet, der bekommt eine vollkommen andere Registrierungsmaske mit Kostenhinweisen angezeigt. Wer den ursprünglichen Link nicht mehr kennt oder die aus den Mahnschreiben genannte Seite zur Kontrolle aufsucht, wird überrascht sein.
Beispiel Seite mit Kostenhinweis (Juni 2019):
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Im Anschluss bekamen die "Kunden" per Mail Zahlungsaufforderungen und Mahnungen, die u.a. auch Androhungen von Hinzuziehung von Inkassodienstleistern beinhalteten. Die dort enthaltenen Links führen inzwischen zu den jeweiligen Seiten, wo auch eindeutige Kostenhinweise und Vertragsdaten zu sehen sind. Die "Kunden" wurden aber ursprünglich, wie bereits weiter oben beschrieben, von anderen unseriösen Filmseiten zu den aufgelisteten Seiten umgeleitet. Dann wurde bei der Registrierung lediglich gesagt, dass diese 30 Sekunden dauern würde. Es gab keine deutschen Kostenhinweise und keine Hinweise auf einen 5-Tägigen Test und die weiteren Bedingungen.
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Noch dreister wird diese Masche durch Videos, die auf Youtube gepostet werden. Man findet diese u.a. über die Eingabe der Namen der angeblichen Streaming-Webseite mit dem Zusatz "Rechnung" oder "Rechnung bekommen". Hier geben die Darsteller vor. u.a. Anwälte zu sein oder mit Rechtsanwälten gesprochen zu haben. Es wird in den Videos behauptet, dass die Forderungen rechtmäßig seien. Bei einer Videoversion wird immer wieder das gleiche Grund-Video verwendet und die Namen des angeblichen Streaming-Dienstes werden lediglich eingeblendet und verändert.
Screenshots Youtube Beispiele (hier Version Gadaflix, Juni 2019):
Nachfolgende angebliche Streaming-Seiten sind derzeit bekannt:
Weitere Versionen sind denkbar und werden u.a. bei anderen Webseiten (siehe Links unten) aufgeführt
*.
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Auf vereinzelten Webseiten der Täter werden, soweit vorhanden, im Impressum unterschiedliche Adressen oder Namen (z.B. Felix Entertainment Ltd, firm ltd, street 1, street 903745 oder AFYG LIMITED) der Ansprechpartner angegeben.
Personen, die bereits auf diese Masche hereingefallen sind, sollten die geforderte Rechnung nicht bezahlen. Hier wird zu einer Anzeigenerstattung bei der örtlichen Polizei gegen Unbekannt geraten. Sollten Sie bereits gezahlt haben, so sollten Sie unbedingt eine Anzeige bei Ihrer Polizei erstatten.
Drucken Sie den Mailverkehr, Inkassoschreiben und mögliche Überweisungsbelege aus und bringen Sie diese mit zur Anzeigenerstattung.
Inzwischen tauchen auch erste Inkassoschreiben auf. Hier haben die Täter speziell für diesen Grund Webseiten von angeblichen Inkassodienstleistern ins Netz gestellt.
Uns bisher bekannte Webseiten sind:
Ein Beispieltext für ein Inkassoschreiben haben wir hier anonymisiert:
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"LETZTE MAHNUNG Unser Mandant ( KINO BINO LIMITED imaxstream.de ) hat uns bevollmächtigt die unten aufgeführte Forderung für das Premium – Jahresabo ( 12 Monate / 1 Vertragsjahr ) einzuziehen. Uns legitimierende Vollmacht legen wir bei Bedarf vor Gericht vor. Sie haben Ihre offene Rechnung trotz zweiter Mahnung nicht beglichen. Wir wurden deshalb bevollmächtigt, die Forderung einzutreiben. Wir fordern Sie daher auf die Schuldsumme, sowie die bisher entstandenen Kosten, die Sie in Folge Ihres Zahlungsverzugs ( DGB § 280.286 ) zu tragen haben in den nächsten 4 Werktagen zu überweisen.
Ihre Registrierungsdaten: • IP-Adresse: xxx • Browser: Chrome xxx • Betriebssystem: Android OS 6.0 2 • Internetanbieter: Unitymedia
Insgesamt beläuft sich die vorliegend geltend gemachte Forderung unserer Mandatschaft auf einen Betrag in Höhe von 479,16 Euro, der sich aus folgenden Einzelbeträgen zusammensetzt : • Hauptforderung: 358,80 Euro • Mahnkosten: 23,86 Euro • Inkassokosten: 96,50 Euro • Gesamtforderung: 479,16 Euro Sofortige Zahlung des Gesamtbetrags erspart Ihnen weitere Folgekosten und / oder Unannehmlichkeiten. ( Gilt gleichzeitig als Benachrichtigung nach § 33 Abs. 1 BDSG )
Unsere Bankverbindung: • Zahlungsempfänger: CLEARDEBT LIMITED • Bankinstitut: HSBC BANK PLC • Adresse: 1st Floor Charter House, 2 Woodlands Road • IBAN: GB97HBUK40090621885642 • BIC: HBUKGB4102F • Verwendungszweck: Invoice xxx • Betrag: 479,16 Euro Senden Sie uns nach der Zahlungsleistung die Quittung bzw. einen Screenshot an die folgende EMail- Adresse zu: info@homeinkasso.de Sollten Sie die Zahlung nicht leisten, so möchten wir Sie darauf hinweisen, dass die Forderung im gerichtlichen Mahnverfahren durchgesetzt wird, was für Sie erhebliche Zusatzkosten zur Folge hätte. Wenn nötig wird die Forderung durch unsere Vertragsanwälte im Mahnverfahren durchgesetzt. Aus einem Urteil oder Vollstreckungsbescheid kann die Vollstreckung durch den Gerichtsvollzieher eingeleitet werden. Eine Vollstreckung kann u.a. die Pfändung Ihrer Bezüge, auch Arbeitslosengeld, Rente, Bankguthaben, Versicherungen u.S.W. nach sich ziehen. Sollten Sie derzeit nicht in der Lage sein, die Forderung komplett zu tilgen, können wir Ihnen sicherlich mit einer Ratenzahlung weiterhelfen. Für weitere Fragen kontaktieren Sie uns bitte telefonisch unter: +493021780564"
Beispielscreenshots einer Mail (Juni 2019, Gadaflix):
Ein zweites Folgeschreiben droht sogar die Pfändung an:
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"PFÄNDUNGSTERMIN Am 27.04.2018 Um 14:20 Uhr!
Leider habe Sie die offene Rechnung trotz letzter Mahnung, und letzter Zahlungsaufforderung vor dem Mahnverfahren nicht beglichen. Wir haben in einem Mahnverfahren ( gemäß §§ 688 ff. ZPO ) einen Vollstreckungstitel beim zuständigen Amtsgericht gegen Sie erwirkt. Aus diesem Grund wird Sie der Gerichtsvollzieher am 27.04.2018 besuchen, um Ihre Wertgegenstände zu pfänden. Sollten Sie am genannten Termin verhindert sein, bitten wir um einen Anruf, um einen neuen Termin zu vereinbaren. Wir haben ebenfalls einen richterlichen Durchsuchungsbeschluß erwirkt. Sollten Sie am genannten Termin unentschuldigt nicht anwesend sein, wird ein Schlüsseldienst hinzugezogen. Die Mehrkosten müssen wir Ihnen zusätzlich in Rechnung stellen. Sollten Sie Wiederstand leisten, wird der Gerichtsvollzieher die Polizei hinzuziehen. Die einzige Möglichkeit, diese Maßnahme noch abzuwenden, ist die unverzügliche Überweisung des offenen Betrags von 568,16 Euro an folgende Bankverbindung: Zahlungsempfänger: CLEARDEBT LIMITED Bankinstitut: NATIONAL WESTMINSTER BANK PLC Adresse: 1st Floor Charter House, 2 Woodlands Road IBAN: GB76NWBK50300324358851 BIC: NWBKGB2140E Verwendungszweck: Invoice xxx Betrag: 568,16 Euro Senden Sie uns nach der Zahlungsleistung die Quittung bzw. einen Screenshot an die folgende E-Mail-Adresse zu: info@homeinkasso.de Sollte Ihre Zahlung sich mit unserem Schreiben terminlich überschnitten haben, können Sie unser Schreiben als gegenstandslos betrachten. Für weitere Fragen kontaktieren Sie uns bitte unter: Tel. +43720816113 Tel. +442039368908 Mo–Sa 10:00 - 19:00 Uhr"
(Beispiel: jasper-inkasso.eu, Februar 2020)
Lassen Sie sich von diesen Schreiben nicht einschüchtern und zu einer Zahlung verleiten, solange die Rechtslage nicht eindeutig geklärt ist! Im Zweifelsfall raten wir, einen Anwalt hinzuzuziehen. Wären diese Schreiben rechtlich einwandfrei, dann hätten die Täter sich gegenüber dem zuständigen Amtsgericht zu Erkennen geben müssen. Es hätte dann auch ein offizielles Schreiben von einem Amtsgericht gegeben. Weitere Informationen zu einem offiziellen Mahnverfahren finden Sie hier: www.mahngerichte.de
Wir raten zu einer Anzeigenerstattung bei Ihrer örtlichen Polizei. Beschreiben Sie genau, wie Sie auf die Streamingseiten gelangt sind und wie die Registrierung konkret und mit welchen Hinweisen abgelaufen ist. Wenn Sie können, beschreiben Sie die aufgerufenen Webseiten-Adressen genau. Hier kann bereits ein kleiner Unterschied zwischen .../join.html oder .../registrierung.html bestehen.
Folgende Webseiten berichten bereits von dieser Gefahr und führen eigene Listen von jeweiligen Streamingseiten. Dort sind auch einige der gelisteten Streaming-Seiten inzwischen nicht mehr erreichbar. Eine Aktualität der Fremdseiten können wir nicht garantieren.
*Onlinewarnungen.de
*Watchlist-Internet.at
*Verbraucherzentrale.de