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Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#1 von Scambaiter , 03.11.2012 01:19



Braunschweiger Zeitung

Braunschweig Die Mafia wäscht immer mehr schmutziges Geld in Deutschland.
Auch in Braunschweig werden dafür Finanzagenten geworben.

Von Norbert Jonscher

Bundesweit gingen im vergangenen Jahr 12 968 Anzeigen wegen des Verdachts auf Geldwäsche ein.
Im Vergleich zum Vorjahr (11 042 Fälle) war das eine Steigerung um 17 Prozent.
Das Gesamtvolumen der in Deutschland im Jahr 2011 gewaschenen Gelder wird auf mehr als 10 Milliarden Euro geschätzt.
Entsprechende Zahlen für Braunschweig liegen nicht vor, doch dürfte der Trend ähnlich sein, so Experten.

Weiterlesen: Spanischer Anwalt sucht 8,9-Millionen-Euro-Erben

© 2012 Braunschweiger Zeitungsverlag


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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#2 von Scambaiter , 21.01.2013 17:04

Landgericht
Prozess um Hochstapeleien bei Partnersuche

15.01.2013 | 18:39 Uhr

Zitat
Bochum. Wegen mutmaßlicher Bandenbetrügereien bei der Vermittlung von Partnern über das Internet stehen vier Angeklagte vor dem Bochumer Landgericht. Den Opfern sollen mit Hilfe von hanebüchenen Lügengeschichten mehrere hundertausend Euro aus der Tasche gezogen worden sein.

[...]


Weiterlesen: Prozess um Hochstapeleien bei Partnersuche


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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#3 von Scambaiter , 29.01.2013 22:26




29.01.2013 | 08:11 Uhr

Prozess gegen "Nigeria-Connection"

Millionen-Betrüger will Gynäkologe gewesen sein


BOCHUM Im Prozess gegen eine afrikanische Millionenbetrüger-Bande, die reihenweise liebeshungrige Frauen geprellt hat, hat gestern einer der Angeklagten für Verblüffung gesorgt. Der Hauptangeklagte (46) gab sich vor Gericht ausgerechnet als Mann aus, dem Frauen vertrauen - sein angeblicher Beruf: Gynäkologe.

Doch kann das wirklich stimmen? Kann man diesen Männern auf der Anklagebank überhaupt noch etwas glauben? Laut Anklage hat es das verbliebene Trio mit bizarren Lügenmärchen um vermeintliche Millionenschätze, prallvolle Geldkoffer und wundersame Waschrituale dutzende Frauen in den Ruin gestürzt.

Mehr als 50 Fälle

Die liebeshungrigen Frauen, darunter auch eine Mitarbeiterin des Bochumer Polizeipräsidiums, wurden per E-Mail oder in Partnerschaftsbörsen kontaktiert, mit abstrusen Geschichten „weich geklopft“ und letztlich dazu gebracht, Geldbeträge auf die Konten der „Nigeria-Connection“ zu transferieren.

Bochum, Berlin, Erlangen, Hamburg: Insgesamt geht es vor dem Landgericht um mehr als 50 Fälle. Der Gesamtschaden liegt im Millionenbereich. In fast allen Fällen hatten sich die Betrüger als ranghohe US-Generäle vorgestellt. Bei den Angeklagten handelt es sich offenbar um die örtlichen Agenten, die sich den Frauen teils als Diplomaten, teils als Doktoren oder als Geschäftsleute präsentierten und das Geld „eintrieben“. Bei der Festnahme hatte einer 16 (!) Handys bei sich.

Alias-Namen

Die echten Strippenzieher der Bande agieren von Afrika aus. „Von der Fallanzahl ist der Prozess nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Dunkelziffer wird riesig sein“, erklärte ein Bochumer Ermittler. Dutzende Frauen hätten aus Scham gar keine Anzeige erstattet: „Die haben sich gedacht: Wenn ich mit der Geschichte zur Polizei gehe, lachen die mich doch aus.“

Die Angeklagten haben zugegeben, in die Betrügereien verstrickt gewesen zu sein. Einer der Afrikaner hat erst im Prozess mit dem Märchen seines Alias-Namens aufgeräumt. Der 33-Jährige wird inzwischen auch auf dem Terminzettel mit komplett anderen Namen geführt.

Link: Prozess gegen "Nigeria-Connection"Millionen-Betrüger will Gynäkologe gewesen sein
Quelle: Ruhr Nachrichten Copyright © 2013 Von Werner von Braunschweig


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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#4 von Scambaiter , 30.01.2013 02:39



15.01.2013 | 18:27 Uhr

Prozessauftakt gegen „Nigeria-Connection“


Gauner tricksten mit dreckigen Dollars


BOCHUM Sie nannten sich General Curtis oder Major Bandero, spielten steinreiche Diplomaten und ergaunerten hunderttausende Euro: Vor dem Bochumer Landgericht hat am Dienstag ein Prozess gegen vier mutmaßliche Mitglieder einer trickreichen Betrügerbande („Nigeria-Connection“) begonnen. Zum Auftakt gab es erste Geständnisse.

Hochtrabende Versprechen, gewaschene Banknoten und wundersame Flüssigkeiten: Im Prozess geht es um eine kaum vorstellbare betrügerische Legende. Auslöser für die Ermittlungen gegen die Bande war ausgerechnet eine Diebstahlsserie im Bochum Polizeipräsidium. Nach RN-Informationen war ein Betrugsopfer der Gruppe nämlich eine Vorzimmerdame eines leitenden Polizeibeamten.

Präparierte Diebesfalle

Nachdem die Mitarbeiterin im Frühjahr 2012 mittels einer präparierten Diebesfalle des Kollegendiebstahls überführt worden war, hatte die Frau ausgepackt – und gebeichtet, dass sie einer Betrügerbande aufgesessen ist. Sie wurde entlassen, ist finanziell ruiniert.

Laut Anklage war die Bochumerin im Mai 2010 in einer Partnerbörse von einem Geschäftsmann aus Liverpool kontaktiert und um Hilfe beim Import eines millionenschweren Geldkoffers gebeten worden. Dann startete der Trick: Mal war der Koffer angeblich am Flughafen in Verwahrung, mal waren plötzlich Zollgebühren und unerwartete Steuern fällig.

Geliehenes Geld

Folge: Die Bochumerin schickte immer mehr Geld, um die Hürden zu überwinden. Was sie nicht ahnte: Sie wurde abgezockt. Das von ihr teils extra geliehene Geld (65.000 Euro) landete in Afrika bei der „Nigeria-Connection“.
Insgesamt geht es im Prozess um mehr als 50 Einzeltaten. Der Gesamtschaden liegt im hohen sechsstelligen Bereich. In fast allen Fällen hatten sich die Betrüger als ranghohe US-Soldaten vorgestellt.

Zweimal sollen die Opfer auch auf den „Wash-Wash-Trick“ reingefallen sein. Dabei werden verschmutzte Dollar-Scheine vorgelegt, die sich angeblich nur mit einer sündhaft teuren Spezial-Flüssigkeit reinigen lassen. Auch hierfür wurde von den Frauen Geld überwiesen. Zu Prozessbeginn legten zwei die zwei Hauptangeklagten (33,46) Geständnisse ab.

Link: Gauner tricksten mit dreckigen Dollars
Quelle: Ruhr Nachrichten Copyright © 2013 Von Werner von Braunschweig


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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#5 von Scambaiter , 05.02.2013 23:52

SÜDKURIER

Rentnerin geht Geldwäscher auf den Leim


30.01.2013 | Von KATY CUKO

Eine Rentnerin aus Markdorf ist Opfer einer so genannten Nigeria Connection geworden.
Kriminelle missbrauchen Ahnungslose immer öfter für Geldwäsche und Betrug, stellt die Polizei angesichts landesweit steigender Fallzahlen fest.


Beim Stichwort Geldwäsche denken die meisten Menschen wohl eher an dubiose Geschäftsleute mit Koffern voller Bargeld. Doch immer öfter missbrauchen Kriminelle auch ahnungslose Bürger für ihre Zwecke – so wie Martha B. (Name geändert). Wie ein Häufchen Elend sitzt die 64-Jährige an ihrem Wohnzimmertisch – immer wieder laufen ihr Tränen übers Gesicht. „Ich bin mein ganzes Leben lang rechtschaffen gewesen. Und jetzt das“, sagt die Rentnerin aus Markdorf, die sich schämt, jetzt eine Tatverdächtige zu sein.

Denn ein hiesiges Geldinstitut hat sie wegen Verdachts auf Geldwäsche und einige Geschädigte wegen Warenbetrugs angezeigt. Jetzt ermittelt die Polizei, bestätigt Pressesprecher Markus Sauter. „Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen“, sagt er. Aber Martha B. muss wohl die Konsequenzen einer Betrügerei tragen, die sie gar nicht zu verantworten hat. Sie ist selbst das Opfer.

"Heimarbeit bei freier Zeiteinteilung" wurde Martha B. zum Verhängnis


Ursache des ganzen Schlamassels ist eine Zeitungsanzeige. „Suche Rentner/in für leichte Heimarbeit bei freier Zeiteinteilung“, hatte ein Uwe Roland annonciert. Martha B. schrieb an die angegebene E-Mail-Adresse und wurde alsbald von dem Herrn angerufen. Er sei ein Deutscher, der seit elf Jahren in Südamerika lebe und nun für immer da bleiben wolle. Für den Verkauf des restlichen Hausrats brauche er eine helfende Hand, denn er habe kein Konto mehr in Deutschland. Und um eins einzurichten, müsse er in die alte Heimat reisen, was sich nicht lohne. Er suche jemanden, auf dessen Konto die Käufer seines Hausrats das Geld überweisen könnten und der ihm den Erlös dann per Western-Union-Transaktion schickt, abzüglich zehn Prozent Provision für diese „Gefälligkeit“ – ein willkommenes Zubrot für die alleinstehende Frau mit der kleinen Rente.

„Das klang alles so logisch und schlüssig und nachvollziehbar. Und von Internet war überhaupt nicht die Rede, denn dann hätten bei mir vermutlich alle Alarmglocken geklingelt“, versucht Martha B. eine Erklärung, warum sie dem Mann auf den Leim ging.

Betrüger nutzt Konto für dubiose Internet-Geschäfte


Denn tatsächlich nutzte dieser (falsche) Uwe Roland, den die Polizei bislang nicht ausfindig machen konnte, Martha B.s Name und Konto für betrügerische Geschäfte im Internet. Auf einer Auktionsplattform bot er unter ihrem Namen diverse Artikel weit unter Preis an. 21 Menschen aus der ganzen Republik überwiesen für vermeintlich gekaufte Artikel zwischen 40 und 160 Euro auf Martha B.s Konto, bekamen aber nie die Ware, was die Rentnerin freilich nicht wusste. Erst als die Geprellten nach einiger Zeit bei ihr anriefen, bekam die Markdorferin ein mulmiges Gefühl. Da hatte sie die etwas mehr als 2000 Euro aber bereits ihrem Auftraggeber an die Adresse in Uruguay geschickt… „Was ich mir von den Leuten anhören musste, können Sie sich gar nicht vorstellen“, erzählt sie schluchzend.

Fünf Mal habe sie mit dem Mann, der deutsch mit schwäbischem Dialekt sprach, telefoniert. „Erst später habe ich gemerkt, dass das immer verschiedene ausländische Nummern waren.“ Von Herrn „Roland“ hat sie seitdem nichts mehr gehört. „Ich bin ein ehrlicher Mensch. Das ist so eine Gemeinheit, gerade wenn man weiß, dass so jemand wie ich sehr bescheiden lebt.“ Martha B. mag gar nicht daran denken, dass die Geschädigten ihr verlorenes Geld nun bei ihr einfordern könnten…

Zahl der Fälle mit dieser Betrugsmasche steigen sprunghaft an

Dass Kriminelle ahnungslose Bürger für ihre Zwecke missbrauchen, ist auch bei der Polizeidirektion Friedrichshafen nicht unbekannt. „Wir haben ein, zwei Fälle pro Monat“, erklärt Markus Sauter. Die Zahl der Fälle mit dieser Betrugsmasche sei landesweit aber sprunghaft angestiegen. Gingen 2008 noch 971 solcher Meldungen bei den Polizeidienstellen in Baden-Württemberg ein, waren es 2010 schon stattliche 3086. Aktuellere Zahlen gibt es bis dato nicht. Und: „Die Täter sitzen oft im Ausland oder agieren über Mittelsmänner. Deshalb sind die Aussichten, Tatverdächtige zu finden, sehr, sehr gering.“

Eine Horrorvorstellung für Martha B., die auf solch eine im Polizeijargon genannte „Nigeria-Connection“ hereingefallen ist. Sie hofft nur, dass der Staatsanwalt ein Einsehen hat. „Ich bin doch selbst eine Geschädigte.“

Quelle: Rentnerin geht Geldwäscher auf den Leim

Copyright © SÜDKURIER GmbH 2013


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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#6 von Scambaiter , 11.02.2013 18:02



Betrugsverdacht:
Deutsche Bank hat Ärger wegen "nigerianischer Briefe"


Die Masche ist längst ein Klassiker: Mit angeblichen Erbschaften erschwindeln sich Betrüger Vorschusszahlungen in Millionenhöhe.
Jetzt wurde wegen solcher Fälle ein Mitarbeiter der Deutschen Bank in Madrid verhaftet.
Er soll den Betrügern geholfen haben, sich einen seriösen Anstrich zu verpassen.


Freitag, 08.02.2013 – 19:55 Uhr

Hamburg - Die Deutsche Bank hat sich erneut juristischen Ärger eingehandelt: In Madrid wurde jetzt ein Mitarbeiter des Konzerns verhaftet, weil er einer Betrügerbande geholfen haben soll, die gutgläubige Bürger um etliche Millionen Euro erleichtert hat.

Die Gruppe um den Nigerianer Prince Emeka Nwanbu ging nach dem Muster der sogenannten nigerianischen Briefe vor. Den Opfern wurde per Post erklärt, Verwandte hätten ihnen ein großes Vermögen vererbt oder aus anderen Gründen überschrieben. Ehe das Geld überwiesen werden könne, müssten die Begünstigten jedoch verschiedene Gebühren und Steuern zahlen. Von den versprochenen Millionen sahen die Geschädigten nie etwas.

In mindestens sechs Fällen lotsten die Betrüger ihre Opfer in die Niederlassung der Deutschen Bank in Madrid, um sich einen seriösen Anstrich zu geben. Dort forderte ein damaliger Mitarbeiter des Konzerns sie zu Vorabzahlungen auf. Die Geschäfte liefen nicht über Systeme der Deutschen Bank. Der Mann wurde bereits 2010 verhaftet, jetzt wird auch sein damaliger Vorgesetzter verdächtigt. Spanische Ermittler nahmen ihn vor drei Wochen fest, gegen Auflagen kam er frei.

Spaniens Nationaler Gerichtshof hat die Deutsche Bank verpflichtet, 12,2 Millionen Euro für drohende Schadensersatzzahlungen zu hinterlegen. Ob die tatsächlich für das Fehlverhalten ihres früheren Mitarbeiters einstehen muss, wird vor Gericht geklärt. Ein Sprecher des Instituts sagte, es gebe "keinerlei Vorwürfe bezüglich eines Fehlverhaltens seitens der Bank". Sie kooperiere mit den Behörden.

Quelle: Deutsche Bank hat Ärger wegen "nigerianischer Briefe"

Copyright © 2013 SPIEGEL ONLINE


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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#7 von Scambaiter , 04.03.2013 20:01


Internet-Bekanntschaft

4. März 2013, 15:40 Uhr
Tödliches Date in Südafrika

Für ihren 40 Jahre jüngeren Online-Flirt verkaufte eine Australierin ihr Haus,
brach die Zelte in der Heimat ab und ging nach Afrika.
Jetzt fand die Polizei ihre Leiche in einem Hotel in Johannesburg.


Nach einer Internet-Bekanntschaft mit einem fast 40 Jahre jüngeren Mann ist eine 67-jährige Australierin in Südafrika ausgeraubt und offenbar ermordet worden. Das berichtet die Polizei im Bundesstaat Westaustralien und warnt vor Heiratsbetrügern. "Beziehungsbetrug wird von Verbrechersyndikaten im Ausland begangen", sagte Dom Blackshaw vom Betrugsdezernat. "In Afrika jemanden zu treffen, den man im Internet kennengelernt hat, ist hochgefährlich und kann einen das Leben kosten."

Die 67-Jährige war im November nach Südafrika geflogen. Sie wollte ihren 28 Jahre alten nigerianischen Freund, den sie vor vier Jahren online kennengelernt und schon einmal in Südafrika besucht hatte, dort heiraten. Im Februar wurde ihre Leiche in einem Hotelzimmer in Johannesburg gefunden. Der vermeintliche Bräutigam hatte nach Angaben der Australier die Polizei alarmiert, ehe er verschwand. Geld, Schmuck, Kreditkarten und Laptop der Frau fehlten.

Mehr als 150.000 Euro überwiesen
Die Frau hatte dem Mann nach Angaben der Familie im Laufe der Jahre umgerechnet über 150.000 Euro überwiesen. "Wir haben versucht, ihr die Sache auszureden, aber wir konnten sie nicht überzeugen", sagte ihr Sohn der Zeitung "West Australian". Seine Mutter habe ihr Haus verkauft, weil sie dachte, sie würde in Afrika ein neues Leben beginnen.

Die australische Polizei überwacht zusammen mit der Betrugsbehörde im Handelsministerium verdächtige Überweisungen nach Afrika und warnt die Leute, dass sie möglicherweise Betrügern aufsitzen. Ein Brief mit diesem Inhalt kam aber erst an, als die Frau schon abgereist war.

Original Quelle: Online date gran 'murdered' West Australian Newspapers Limited 2013 All rights reserved.

Deutsche Quelle: Tödliches Date in Südafrika © stern.de


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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#8 von Scambaiter , 31.05.2013 01:15

18.05.2013

Falscher Scheck über 415 000 Euro platzt

44-Jähriger zu Geldstrafe verurteilt – Strohmann mit Fälschung zur Bank geschickt

Der Angeklagte hatte einen gefälschten Scheck über 415 000 Euro bei einer Bank in Wildeshausen eingereicht.
Dahinter soll die „Nigeria-Connection“ gesteckt haben.
von Franz-Josef Höffmann

Wildeshausen - Mails von der „Nigeria-Connection“ wird schon so mancher in seinem Rechner gefunden haben. Mit großen Geld-Versprechungen werden Dumme gesucht, die falsche oder nicht gedeckte Schecks einlösen (und oft am Ende selbst die Betrogenen sind).

Auch ein 44 Jahre alter Mann aus Wildeshausen träumte von satten gewinnen. Doch er landete vor dem Oldenburger Landgericht. Das verurteilte den zuvor Unbescholtenen wegen versuchten Betruges zu einer Geldstrafe von 1350 Euro auf Bewährung. Damit hob das Landgericht ein früheres Urteil des Amtsgerichtes wieder auf. Dort war der Angeklagte in einem ersten Prozess noch zu vier Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Den Feststellungen des ersten Urteils zufolge hatte der Angeklagte die Aufgabe, Leute zu suchen, die bei Banken hohe gefälschte Schecks einlösen können. Bevorzugt sollen es Firmeninhaber gewesen sein, denen man größere Geldbewegungen abnehmen würde. Der Angeklagte soll aber einen Geringverdiener mit Migrationshintergrund losgeschickt haben.

Als dieser Strohmann einer Wildeshauser Bankfiliale den gefälschten Scheck über 415 000 Euro vorlegte, schöpften die Bankangestellten sofort Verdacht. Die Einkommensverhältnisse des Strohmanns standen in keinem Verhältnis zu der Höhe. Und die Summe von 415 000 Euro hatte auch noch andere Folgen – sofort waren der Geldwäschebeauftragte der Bank und dann die Polizei herbeigerufen worden. Die Aktion konnte nur scheitern.

In den Prozessen hatte der Angeklagte die Vorwürfe bestritten. Er habe dem Strohmann den Scheck nicht ausgehändigt. Der Verteidiger erklärte gestern, hinter der Geschichte würde die „Nigeria Connection“ stecken. Am Ende ging es dem Angeklagten nur noch um die Höhe der Strafe. Den vom Amtsgericht festgestellten Sachverhalt ließ er rechtskräftig werden.

Quelle: Falscher Scheck über 415 000 Euro platzt

Copyright © 2013


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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#9 von Scambaiter , 23.06.2013 02:00



17.06.2013 - 13:02 Uhr

Polizei schnappt Betrüger bei Geldübergabe


Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln zurzeit gegen zwei 45 und 47 Jahre alte Männer wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs.
Sie betrogen einen 71-Jährigen mit einem sogenannten Nigeria-Brief.
Nürtingen. In der vergangenen Woche informierte eine Esslinger Bank die Polizei über Unregelmäßigkeiten auf dem Konto eines Kunden aus Nürtingen. Beamte des Polizeireviers Nürtingen nahmen daraufhin Kontakt zu dem 71-Jährigen auf. Es stellte sich heraus, dass der Mann bereits ein Jahr zuvor eine betrügerische Erbbenachrichtigung von einem angeblichen Notar erhalten hatte. Er sei Alleinerbe von 18,5 Millionen US-Dollar eines kürzlich verstorbenen angeblichen Verwandten in Afrika. Um das Erbe ausbezahlen zu können, solle der 71-Jährige 5 750 Euro auf ein Konto in Benin in Westafrika überweisen. Der Mann transferierte das Geld auf das angegebene Konto.

Seit März 2012 hatten der „Notar“ und der 71-Jährige regen E-Mail-Verkehr. Zudem übermittelte das Opfer auf Anforderung seine Zugangsdaten zum Online-Banking nach Afrika. So hatten die Betrüger Lesezugriff auf das Konto des Mannes. Weiteren Zahlungsaufforderungen kam der 71-Jährige nicht nach, weshalb ihm wenig später mitgeteilt wurde, dass sich ein Investor gefunden hätte, der den Rest der Kosten übernehme.

Dazu würden in der nächsten Zeit immer wieder größere Beträge auf sein Konto gebucht. Diese solle er dann abheben und dem Mittelsmann des Investors übergeben. Am 6. und 7. Juni gingen tatsächlich Beträge von knapp 20 000 und 13 000 Euro auf dem Konto des Mannes ein. Eine Übergabe des Geldes fand wohl nach telefonischer Vereinbarung jeweils am Bahnhof Nürtingen statt.

Im Zuge der Ermittlungen konnte am 10. Juni in Erfahrung gebracht werden, dass bei einer Bank in Bremen kurz zuvor eine Überweisung von über 47 000 Euro auf das Konto des 71-Jährigen in Auftrag gegeben wurde. In Zusammenarbeit mit der Esslinger Bank wurde nun eine fingierte Geldübergabe vorbereitet. Am Mittwochabend gegen 18.45 Uhr kam es dann am Bahnhof Nürtingen zu dieser Geldübergabe. Dabei gelang es der Polizei, zwei Männer festzunehmen. Es handelt sich um zwei einschlägig polizeibekannte nigerianische Staatsangehörige aus Nordrhein-Westfalen. Bei Durchsuchungen der Wohnungen und des Fahrzeugs der Tatverdächtigen beschlagnahmten die Ermittler mehrere Handys, Computer und schriftliche Unterlagen.

Es stellte sich heraus, dass die beiden Männer an Kontodaten und Unterschriften eines Vereins in Nordrhein-Westfalen und einer Firma in Bremen gelangt waren und somit Geld auf das Konto des 71-Jährigen transferieren konnten. Die beiden geschädigten Institutionen haben zwischenzeitlich Anzeige erstattet.

Am Donnerstag wurden die Tatverdächtigen einem Haftrichter vorgeführt und in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht. Auch der 71-Jährigen muss nun mit Ermittlungen gegen ihn rechnen. Es besteht der Verdacht der Geldwäsche. lp

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Quelle: Nigeria-Brief: Polizei schnappt Betrüger bei Geldübergabe


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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#10 von Scambaiter , 02.07.2013 17:55

Sonntag, 30.06.2013, 08:23

Fake-Profile bei Facebook und Partnerbörsen: Tipps zum Schutz vor Online-Heiratsschwindlern


Mit gefälschten Profilen lauern sie auf Facebook oder in Partnerbörsen:
Kriminelle täuschen arglosen Nutzern im Internet erst die große Liebe vor,
dann eine finanzielle Notlage. In die Falle tappen oft ältere Menschen, sagen Experten.
Fünf Tipps die man beachten sollte.


Der Kontakt zu dem Witwer aus London entstand aus dem Nichts. Der Unbekannte schrieb der Hamburger Rentnerin eine charmante Nachricht auf Facebook – sie antwortete, um ihr Englisch zu verbessern. Etliche Nachrichten und Telefonate mit „George“ über das Internet folgten. Innerhalb von nur sechs Wochen verliebte sich die 64-Jährige, die ihren Namen lieber nirgends lesen möchte. „Dabei war ich nicht einmal auf Partnersuche“, sagt sie. „Am Ende habe ich mich schon als Ersatzmutter seiner Kinder gesehen.“

Doch es kam anders: Als der vermeintliche Traummann 6000 Dollar für eine Erbschaftsabwicklung forderte, wurde die 64-Jährige hellhörig. Ihr Sohn hatte sie vor Betrügern gewarnt. „Ich selbst hätte vorher nie geahnt, dass es so etwas gibt“, sagt sie. Sie brach den Kontakt ab, wurde danach aber noch lange von „George“ unter Druck gesetzt. Und auch wenn sie finanziell nicht geschädigt wurde: Der emotionale Betrug schmerzt noch heute, ein Jahr danach.

Viele Opfer schämen sich

„Romance Scamming“ („Scam“, engl. Betrug) nennen Fachleute diese Masche. 8000 Fälle ereignen sich nach Schätzungen deutscher Partnerbörsen jährlich in Deutschland, weltweit soll sich der Schaden auf 750 Millionen Dollar belaufen. Die Dunkelziffer gilt als hoch. Viele Opfer schämen sich. Eine offizielle Statistik über „Romance Scamming“ gibt es nicht.

Doch Ermittler wie Carsten Szymanski, Kriminaloberrat am Berliner LKA und zuständig für Cybercrime, beobachten, dass das zielgerichtete Täuschen beim Internet-Betrug einen immer größeren Raum einnimmt. Der Berliner Rechtsanwalt Thomas Meier hat bereits seit einigen Jahren Mandanten, die auf diese Weise geprellt wurden. „Aber ich habe den Eindruck, dass in letzter Zeit vermehrt ältere Menschen betroffen sind, die das Internet erst jetzt für sich entdecken“, sagt er.

Gefahr bei Online-Partnerbörsen bekannt

Täter beschreiben sich im Netz als christlich und kinderlieb, sie geben vor, in renommierten Berufen wie der Wissenschaft zu arbeiten. Darüber hinaus ist wenig bekannt. Ermittlungen würden dadurch erschwert, dass sie häufig im Ausland agierten und anonyme Online-Telefonnummern nutzten, sagt Szymanski. Er rät Nutzern zu Skepsis: „Vor Betrugsversuchen gibt es keinen absoluten Schutz, auch nicht auf kostenpflichten Portalen“. Da sich dort ein finanzkräftigeres Publikum bewege, sei der Anreiz für Kriminelle erst recht gegeben.

Bei Online-Partnerbörsen ist die Gefahr bekannt. Häufig bäten Betrüger ihre Opfer um die private E-Mail-Adresse, um die Sicherheitssysteme der Plattformen zu umgehen, sagt ein Sprecher des Portals neu.de. Seiner Erfahrung nach seien die Täter in Teams organisiert und operierten häufig von Afrika aus. Wie auch Giuliano Iannotta von der Seite eDarling.de bestätigt, entdecken die Systeme Hunderte Betrugsversuche pro Monat – automatisch fallen etwa bestimmte ausländische IP-Adressen auf. Auch idealisierte, aber in mangelhaftem Deutsch verfasste Profile würden genauestens geprüft.

Warum Opfer tatsächlich Geld überweisen? Die Psychologin Wiebke Neberich vergleicht das Vorgehen der Betrüger mit „emotionaler Erpressung“. Opfer würden von Beginn an in die starke, fürsorgliche Rolle der Beziehung gedrängt, zum Beispiel durch Liebesschwüre. Neberich rät, Unbekannten niemals persönliche Daten zu übermitteln. Stattdessen solle man Angaben anderer kritisch hinterfragen, etwa mit Hilfe von Suchmaschinen. Das hat auch die Hamburger Rentnerin getan – im Nachhinein. Auf die Spur gekommen ist sie „George“ bis heute nicht.

Link und Quelle zum weiter lesen: Fake-Profile bei Facebook und Partnerbörsen

© FOCUS Online 1996-2013


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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#11 von Tumbleweed , 04.07.2013 13:35

Stadt-Kurier Neuss vom 03.07.2013

Betrug: Millionen machen durch falsche Erbschaft?

„Hallo, mein Name ist Ozi Frank Adolfo, ich bin ein Anwalt aus Spanien und gemeinsam können wir Millionen machen...“ So ähnlich liest sich der Brief, der vergangene Woche bei Christina Throns Schwiegervater eingegangen ist – eine miese Masche, um an das Geld gutgläubiger Opfer zu kommen. Das Schlimme daran: Die Polizei kann die Betrüger nicht dingfest machen, da es sich um eine Gruppe aus dem Ausland handelt.

von Violetta Buciak

Grimlinghausen. Christina Thron will ihre Mitbürger jetzt warnen, damit sie nicht auf diesen Trick hereinfallen. „Wenn die Polizei schon nicht eingreifen kann, sollen die Menschen zumindest davon erfahren, dass es sich bei diesem Brief um einen Betrug handelt“, sagt Thron.
In dem Schreiben schildert der angebliche Anwalt ausführlich, dass sein verstorbener Klient über ein Vermögen von 8,8 Millionen Euro verfügte und dass dieser offenbar keine Hinterbliebenen habe. Er trug aber angeblich ebenfalls den Familiennamen Thron. „Ich mache Ihnen den Vorschlag, sich als Angehöriger des Verstobenen auszugeben. In meiner Funktion als dessen Anwalt, werde ich Ihren Namen als dessen nächsten Hinterbliebenen angeben“, heißt es in dem dubiosen Brief weiter. Das Erbe solle hinterher unter dem vermeintlichen Anwalt und dem Angeschriebenen aufgeteilt werden.
Doch Vorsicht: Wenn der Empfänger des Briefes auf das Angebot eingeht und sich bei der hinterlegten Telefonnummer oder E-Mail meldet, muss er erstmal blechen, um die angeblichen Notar- und Anwaltskosten zu begleichen – das können gut 1.000 bis 1.500 Euro sein, die das Opfer, sofern es zahlt, nie wieder zu sehen bekommt. Glücklicherweise waren Christina Throns Schwiegereltern gleich stutzig und wandten sich an ihre Kinder – der Gang zur Polizei bestätigte: Dieser Brief ist ein Betrugsversuch. Der Absender ist fiktiv und tatsächlich stecke eine ganze Bande dahinter.
Doch warum können diese Briefe nicht gestoppt werden? „Das große Problem ist, dass diese Schreiben alle aus dem Ausland stammen“, weiß Pressesprecher der Polizei, Hans-Willi Arnold. Dabei handele es sich um kriminelle Briefkastenfirmen aus aller Welt. „Generell kann man sagen, dass heutzutage niemand Geld zu verschenken hat und schon gar nicht in solchen Mengen“, argumentiert Arnold. Ein weiteres Indiz dafür, dass es sich um einen versuchten Betrug handelt, sind Rechtschreibfehler, die meist zuhauf in solchen Schreiben auftauchen. Auch Christina Thron wurde so misstrauisch und ging richtigerweise zur Polizei.


Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen ( Loriot )

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich. (Sir Peter Ustinov)

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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#12 von MRW ( gelöscht ) , 18.07.2013 19:18

Bericht aus dem Tagesspiegel v. 08.06.2013:

Moderne Heiratsschwindler "Romance Scammer" zocken gutgläubige Damen im Internet ab
08.06.2013 19:52 Uhr | von Ariane Bemmer

Dass sie tatsächlich ihre Stöckelschuhe wieder hervorgekramt und anzogen hatte! Nach Jahrzehnten auf flachen Sohlen. Unglaublich. So unglaublich wie der Umstand, dass sie, Rentnerin und 64 Jahre alt, verliebt war. „Wie ein Teenie“, sagt sie. Aber das war längst nicht alles, es wurde noch viel unglaublicher. Und darum sitzt sie jetzt auf einem Podium und warnt. Das Warnen, hofft sie, werde helfen, den Schmerz zu lindern.

Warnen sei überhaupt das Einzige, was man tun könne, sagt außerdem der Polizist, Dezernanatsleiter beim Landeskriminalamt Berlin, der neben ihr sitzt und sie ab und an aufmunternd anlächelt.

Sie ist jugendlich gekleidet, dunkle Tunika, enge Hose, Ballerinas.
Die Haare trägt sie glatt, lang und orangerot wie die Sängerin Katja Ebstein. Sie nennt sich für die Öffentlichkeit nur Frau A., denn die Angelegenheit ist delikat.

Frau A. ist auf einen Mann hereingefallen, dessen Bekanntschaft sie im Internet gemacht hat. Während sie durch einen mehrmonatigen E-Mail-Verkehr und Dutzende von Telefonaten erst eine Freundschaft, dann eine Liebe heranreifen sah, ging es dem Mann von Beginn an allein darum, Frau A. zu betrügen. Er wollte sie dazu bringen, ihm Geld zu überweisen, woraufhin er aus ihrem Leben verschwunden wäre.
Der Betrüger kontaktierte Frau A. auf Facebook

Er gehört mutmaßlich zu einer vermutlich von Westafrika aus operierenden Bande moderner Heiratsschwindler, die „Romance-Scammer“ genannt werden. Scammer ist Englisch und heißt Betrüger, das passt, weil die Kontaktanbahnung in der Regel auf Englisch erfolgt.

„Hi sweetie“, meldete sich eines Tages Anfang Juli 2012 ein Frau A. unbekannter George David auf ihrer Facebook-Seite. Sie sehe so hübsch aus auf ihrem Foto und so viel jünger als 64, wow, was ihr Geheimnis sei, und derlei Nettigkeiten mehr. Er stelle sich vor, dass es toll wäre, mit so einer sympathischen Frau befreundet zu sein. Frau A. las und staunte, fühlte sich durchaus geschmeichelt, reagierte aber erst mal nicht. Zwei Wochen, sagt sie, habe sie verstreichen lassen. Dann schrieb sie zurück. Sie sagt: „Ich war ja nicht auf der Suche nach einer neuen Liebe, ich dachte eher, ich könnte mein Englisch verbessern.“ An die Brieffreundschaften von früher habe sie sich erinnert gefühlt.

So also begann ein reger Mailaustausch. George war verwitwet, Vater von zwei süßen Kindern, Fotos gab es dazu. Er stammte aus Paraguay, lebte in London, war Banker. Sie fingen an zu skypen, Internettelefonie. Er konnte sie dabei sehen, sie ihn nicht. Er begründete das damit, dass er im Büro sei und sie das aus Vertraulichkeitsgründen nicht sehen dürfe. Sie sagt, als sie das erste Mal seine Stimme gehört habe, sei es um sie geschehen gewesen. So tief, so warm. „Eine Soul-Stimme“, sagt sie.

Dann musste er nach Malaysia, weil sein Vater, der dort angeblich für Shell und Petronas gearbeitet hatte, gestorben war, um die Erbschaftsangelegenheiten zu regeln. Danach würde er über Deutschland nach London zurückfliegen, um sie zu treffen zu können. Doch in Malaysia gab es Probleme mit den Finanzbehörden, es ging um Steuern. Und dann kam – es war Ende August – die Frage. Ob sie ihm mit 6000 US-Dollar aushelfen könne. „Da fiel bei mir der Vorhang“, sagt sie. Könnte es wahr sein? Wahr sein, dass ihr Sohn recht hätte, der sie warnte, als sie ihm von George erzählte, und sagte, Mama, pass auf, im Internet sind viele Betrüger unterwegs. Quatsch, habe sie noch zu ihm gesagt. Bei mir gibt’s doch nichts zu holen.

Der Romance-Scammer.

Der Romance-Scammer sagt, er sei Witwer und habe Kinder

Und nun dies? George, Soul-Stimme, Witwer, die süßen Kinder, sie hatte sich schon ausgemalt, wie sie deren Ersatzmutter würde – ein Betrüger? Die ganzen Träume und Hoffnungen, die ganze Verliebtheit, eine einzige Dämlichkeit?

So sieht es aus. Es gibt diesen Witwer nicht. Sein Profil war gefälscht, die Internettelefonnummer nicht zurückzuverfolgen. Frau A. ging zur Polizei und meldete den Betrugsversuch. Das ist insofern gut, als sich die Polizei durchaus mit Romance-Scammern befasst und Warnungen formuliert. Andererseits ist es annähernd unmöglich, die Täter dingfest zu machen – sie müssten im Ausland gesucht werden, was ein Amtshilfeersuchen erforderlich machen würde, und man hat ja nichts in der Hand außer einem gefälschten Internetprofil. Auch zu statistischen Zwecken nutzt die Anzeige nichts. Das Delikt versickert im Großbereich Betrug und Internetkriminalität.

Was es also gibt, sind vage Zahlen und Warnungen. An diesem Tag ausgesprochen in den Räumen einer Online-Partnerbörse in Berlin-Kreuzberg. Es sind weniger Warnungen vor falschen Verliebtheiten als Warnungen vor international agierenden Betrügerbanden, die laut dem Berliner Dezernatsleiter Carsten Szymanski „hochprofessionell aufgebaut“ sind. Die Partnerbörse „eDarling“ beschäftigt darum seit Jahren Giuliano Iannotta, einen „Fraud-Analysten“, einen Betrugsexperten, der die Profile der Kunden auf Plausibilität überprüft. Rund 50 verdächtige Profile würden so pro Tag herausgefiltert.

Iannotta warnt vor zu emotionalen Mails, vor zu überwältigenden Liebesbekundungen, vor zu häufigen Telefonaten und Mailkontakten, vor zu komplexen Biografien, vor fehlerhaften Texten, die nach Google-Übersetzungsprogramm klingen oder zu niedlichen Kinderfotos. Vor Männern, die Ingenieur oder Arzt sind, vor Frauen, die Model oder Krankenschwester sind. Könnte alles falsch sein. Im Internet ist eine Scheinidentität inklusive Fotos, falschen Firmenadressen, falschen Vorgesetzten, falschen Freunden schnell zusammengebaut. Auch Mitbewerber „Parship“ warnt vor verschiedenen Maschen: vor Problemen mit ausländischen Behörden, die plötzlich auftauchen, überraschenden Krankheits- oder Todesfällen. Forderungen, die mit Zeitdruck verbunden sind, sollen den potenziellen Opfern die Gelegenheit zum Nachdenken nehmen.

Ungefähr um 2008 fingen die Betrüger an, sich in Datingportalen und sozialen Netzwerken umzusehen. Eine britische Studie von 2012 nennt die Zahl von rund 230 000 Opfern, die es seitdem allein in Großbritannien gegeben haben soll. Nach einer Umfrage unter Datingportalen in Deutschland geht man bei „eDarling“ von 8000 Fällen pro Jahr aus.

Gegenwehr gibt es auch längst. Im Internet tauschen die Opfer, meist Frauen, über Seiten wie „Women Who Hate Nigerian Romance Scammers“, „scambaiter-forum.info“ oder „romancescambaiter.de“ Namen, E-Mail-Adressen und Fotos von Betrügern aus.

„Er nennt sich Chris Moore, ganz NEU auch Curtis Moore.“

„Er nennt sich David Wilson, verwitwet, hat einen Sohn, Kevin, manchmal auch Kelven.“

„Harrison Smith, gibt sich als Engländer aus, der beruflich nach Afrika muss.“


Frau A. hat, als sie so abrupt aus ihrer rosa Wolke gefallen ist, die Bilder von George David bei Googles Fotosuche hochgeladen und festgestellt, dass der Mann dort unter drei verschiedenen Namen lief. Auf dem Berliner Podium erfährt sie dann noch, dass die „Hi sweetie“-Mail an jenem Tag mit demselben Mouseclick vermutlich an hunderte weitere Facebook-Nutzerinnen mit einem ähnlichen Alters- und Beziehungsstatus herausgegangen ist.

George Davids Profil ist seit Frau A.s Absage bei Facebook verschwunden. Das Foto aber von ihm und seiner Tochter auf einem Parkplatz vor einem Supermarkt ist wahrscheinlich noch unterwegs.

© Der Tagesspiegel

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/medien/modern.../8317516-2.html


MRW
zuletzt bearbeitet 23.07.2013 23:43 | Top

RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#13 von floh67 , 13.08.2013 22:17



12.08.2013 | von Philipp Zieger |

Konstanz Haftstrafe für Liebesbetrüger

Konstanz - Ein Jahr und drei Monate lautet das Urteil des Amtsgerichts: Es ist überzeugt, dass ein Nigerianer eine Frau die große Liebe vorgetäuscht und sie um rund 10.000 Euro gebracht hat.




Schuldspruch in einem Ausnahmefall: Das Konstanzer Amtsgericht ist davon überzeugt, dass ein 31- jähriger Mann Claudia M. über das Internet die große Liebe vorgespielt und um über 10 000 Euro betrogen hat. Am Montagabend verurteilte ihn Richter Andreas Spreng zu einem Jahr und drei Monate Haft, ausgesetzt auf drei Jahre Bewährung. Er ist überzeugt, dass der Nigerianer nicht alleine gehandelt hat. Womit Spreng von einem gewerbsmäßigen Betrug ausgeht. Anders herum gesagt: Der Richter sprach dieses Delikt indirekt der organisierten Kriminalität nach dem Muster der „Nigeria Connection“ zu, die über Kontakt per E-Mail Menschen um ihr Geld bringt.

Eine Kategorie ist das Romance Scamming, mit dem sich das Amtsgericht beschäftigte. Wie bei Claudia M. (wir berichteten, Name von der Redaktion geändert). Richter Andreas Spreng schenkte ihren Aussagen vom ersten Verhandlungstag an vollen Glauben. Chatprotokolle unterstrichen seiner Ansicht nach ihren Kontakt zu dem Angeklagten. Zusätzliche 1000 Seiten der Unterhaltung tauchten allerdings erst im gestrigen Fortsetzungstermin auf einer CD auf. Die große Frage bei diesem Prozess blieb bis zuletzt: Versteckte sich hinter dem Angeklagten tatsächlich der adrette Ingenieur Derrick, in den sich Claudia M. verliebt hatte und dem sie mehr als 10 000 Euro über eine Reisebank überwies?

Handfeste Beweise hatten Staatsanwaltschaft und Polizei hierfür nicht, jedoch eine Menge Indizien. Aus diesen zog Richter Andreas Spreng den Rückschluss, dass der 31-Jährige der Betrüger war. Schwer wogen dessen eigene Aussagen. Diese seien „nach Überzeugung des Gerichts weitgehend gelogen“, erklärte der Richter. Eine schlüssige Erklärung hatte der Angeklagte nicht, woher er den Laptop hatte, von dem aus die Liebesmails an Claudia M. gesandt wurden. Bei einer ersten Vernehmung von der Polizei wollte er den Computer vor längerem in Paris erhalten haben. In der Verhandlung wollte er ihn etwa zwei Wochen vor der Durchsuchung in seiner Asylbewerberunterkunft von Freund „Maiko“ zur Aufbewahrung bekommen haben und dieser sollte wohl als Sündenbock herhalten. „Eine Schutzbehauptung“, sagte Staatsanwalt Christian Brase im Plädoyer. Von Maiko, fehlte bis zuletzt jede Spur. Auch auf dem Computer fand die Polizei, so erklärten es zwei Vertreter im Zeugenstand, keine Hinweise auf diesen.

Er selbst sei doch unfähig, E-Mails zu schreiben, hatte der Angeklagte noch erklärt. Bei der Polizei konnte er aber aus dem Stegreif sofort vier eigene E-Mail-Adressen notieren. Sein Vorname war als Nutzer des Computers registriert. Diese Person habe das Gerät über 900 Mal genutzt, mindestens seit 2011. Dass Claudia M. plötzlich von einem Mann mit Beziehungsabsichten für einen dauerhaften Aufenthaltsstatus in Deutschland angeschrieben wurde, legte das Gericht ebenfalls als belastend aus. Der Absender trug den Namen des Angeklagten. Außer dem adretten Ingenieur kannte niemand anderes diese Adresse. Weitere Indizien sprachen gegen den 31-Jährigen.

Verteidigerin Petra Brennenstuhl-Haug forderte die Auswertung einer Aufzeichnung von Claudia M.s Anrufbeantworter. Die Analyse hätte ergeben sollen, ob ihr Mandant Kontakt zu der Geschädigten hatte. Richter Spreng lehnte den Antrag ab, wertete die Aufzeichnung aufgrund der schlechten Tonqualität aber nicht zu Lasten des Angeklagten. Spreng blieb drei Monate unter der Forderung des Staatsanwalts. Die Verteidigerin sah selbst die Indizien als nicht ausreichend für eine Verurteilung an. Der Richter verhängte zudem 250 gemeinnützige Arbeitsstunden. Gegen den Schuldspruch kann der Nigerianer in Revision gehen. Zumindest für Claudia M. könnte die Bestrafung ihrer falschen Liebe ein Stück Genugtuung sein. Wie viele andere auf ihn ebenfalls reingefallen sind, ist unklar: Auf dem Laptop haben die Computerexperten der Polizei Korrespondenzen mit weiteren Frauen gefunden.
Eine lukrative Betrugsmasche
Zig-Millionen Dollar erbeuten jährlich Romance Scammer, indem sie die große Liebe vortäuschen.

1. Was ist Romance Scamming? Frauen und Männer werden auf der Suche nach der großen Liebe über das Internet angeschrieben, die Täter täuschen ihnen viel Aufmerksamkeit vor und betrügen sie um ihr Geld. Die Heuchler agieren überwiegend aus dem Ausland und werden für die Rechtsorgane nicht greifbar. Aus diesem Grund ist der Konstanzer Fall eine große Ausnahme. Der Angeklagte hatte sich im Süden als Asylbewerber niedergelassen und war registriert.

2. Wie oft passiert dieser Betrug? Im Jahr 2011 hätten vornehmlich US-Bürgerinnen an afrikanische Betrüger über 50,3 Millionen Dollar überwiesen, gab "Die Welt" in einem Artikel die Zahlen der FBI-Meldestelle für Internetverbrechen wieder. Im selben Artikel vom November 2012 wird Henning Wiechers zitiert. Er testet seit Jahren Singlebörsen und sagt, die Top 5 eliminierten täglich mehr als 5000 Mitgliederprofile nigerianischer Herkunft. Romance Scamming, auch Love Scamming genannt, heißt übersetzt Romantik- und Liebesbetrug. Unter Nigeria Connection sind auch jene Angebote in E-Mails bekannt, die eine überaus hohe Geldsumme für Bankdienste in Aussicht stellen. Romance Scammer nutzen falsche Identitäten und gestohlene Fotos von attraktiven Personen. (phz)


Quelle: http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/Haftstrafe-fuer-Liebesbetrueger;art372448,6211229


"Es ist leichter die Menschen zu täuschen, als sie zu überzeugen, dass sie getäuscht worden sind.'' (Mark Twain)


 
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zuletzt bearbeitet 13.08.2013 | Top

RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#14 von Scambaiter , 18.08.2013 01:25


Erschienen am 17.08.2013


(Von Bettina Junge © Chemnitzer Verlag)

Flirt im Internet mit fatalen Folgen
Für eine 46-jährige Frau aus Limbach-Oberfrohna war es Liebe auf den ersten Blick. Doch der Mann wollte nur ihr Geld. Jetzt muss sie Schulden abzahlen und hat vor neuen Männer-Bekanntschaften Angst. In der Region ist das kein Einzelfall.


Limbach-Oberfrohna. Als Claudia Keller * aus Limbach-Oberfrohna an einem Juni-Tag 2012 über Facebook, dem sozialen Netzwerk im Internet, eine Nachricht von Bradley erhielt, wusste sie erst einmal nichts mit dem Namen anzufangen. Sie hatte 254 Freunde gesammelt. Natürlich kannte sie nicht alle. Aber über Menschen aus fernen Ländern etwas zu erfahren, reizte sie.

Über das interne Postfach wollte der 47-Jährige aus Philadelphia (US-Bundesstaat Pennsylvania) mit ihr befreundet sein, weil "er von ihrem Äußeren begeistert war, weil ihr Facebook-Profil interessant klang und er mehr von ihr wissen wollte". Claudia ließ sich den Text, der in Englisch geschrieben war, über die Suchfunktion Google übersetzen. Selbst hatte die gelernte Zahnarzthelferin, die heute in einer Bäckerei arbeitet, nie Englisch gelernt.

"Ich war neugierig geworden. Auf dem Foto strahlte mir ein interessanter Mann in Uniform entgegen", sagt die Limbacherin. Also antwortete die 46-Jährige dem Captain wieder, wie er seinen Dienstgrad bei der Armee angab. Dann kamen täglich E-Mails, manchmal sogar mehrfach am Tag - inzwischen hatte Claudia eine E-Mail-Adresse über Yahoo eingerichtet. Das sei einfacher, meinte Bradley. Die Anreden wurden intimer: Meine leuchtende Prinzessin, mein Stern... Bradley war für ein Jahr in Kabul in Afghanistan im Einsatz für die US-Armee. Sie begann, sich für das Leben dort und die Friedens-Mission zu interessieren.

Andererseits wollte Bradley alles über sie wissen. "Ich ließ ihn einfach teilhaben an meinen Sehnsüchten, Träumen und Wünschen", erzählt sie. Dabei schrieb sie ihm von ihrer 27-jährigen Tochter und der fünfjährigen Enkeltochter, von ihren Eltern, der Arbeit in der Bäckerei und ihren Treffen mit Freundinnen. Langsam wurde es wie eine Sucht, sagt sie. Bevor sie auf Arbeit ging, schaute sie noch ins Postfach, meistens war eine Nachricht drin. Als sie nach Hause kam, fieberte sie schon den netten Zeilen der neuen Bekanntschaft entgegen. "Und irgendwann spürte ich dann die Schmetterlinge im Bauch. Ich war verliebt."

Claudia erzählte ihren Freundinnen von der Eroberung. Die Frauen schauten auf Facebook in das strahlende Lächeln des Mannes, betrachteten den muskulösen Körper vor schnittigen Autos und vor wundervoller Landschaft. Die Freundinnen beneideten sie. "Meine Mutti war in dieser Zeit gut drauf, sie war richtig verliebt", erzählt die Tochter. Sie gönnte ihr die neue Partnerschaft, denn ihre Eltern hatten sich schon 1997 scheiden lassen. Andere Männer seien für die Mutter nicht die richtigen Typen gewesen. "Eigentlich komme ich auch ohne Mann gut zurecht", ergänzt Claudia. Aber das mit Bradley sei anders gewesen, so vertrauensvoll, so einmalig. Sie konnte sich mit ihm über ihre Lieblingsmusik wie Country oder Rock von Depeche Mode und Phil Collins austauschen. Sie erzählte von Büchern, die sie gerade las, wie die Geschichten der Bridget Jones von Helen Fielding. Wegen dieser Vertrautheit trat sie auch wenige Wochen später mit Bradleys Mutter aus Philadelphia in Kontakt. Bradley hatte von der alleinstehenden Mutter berichtet und dass der Vater gestorben war. Unter den Facebook-Freunden von Bradley fand Claudia auch ein Foto von ihr - eine nette, sympathische Frau, sagt sie. Bradley erzählte von seinen Sehnsüchten, von den bisherigen Beziehungen, die alle nicht gehalten hätten. Er versprach: "Wenn der Einsatz im Mai 2013 beendet ist, besuche ich dich und wir fangen ein gemeinsames Leben an."

Claudia kaufte sich einen neuen Laptop, um die Nachrichten schneller lesen zu können, ließ sich die E-Mails aufs Handy schicken. "So war ich immer mit ihm verbunden." Als sie erfuhr, dass US-Soldaten in Kabul verletzt worden waren, bangte sie um Bradley. Er schickte ein Lebenszeichen und zwei Fotos von einem getöteten Kameraden.

Irgendwann stand in seinem Brief, dass die Mutter schwer am Herz erkrankt ist. Claudia sorgte sich, erkundigte sich nach ihrem Wohlergehen. Bradley schrieb später: "Mutter geht es schlechter. Sie hat leider nicht genügend Geld für Medikamente." Für Claudia gab es keine Frage: Sie bot ihre Hilfe an.

"Da er in Afghanistan war, hatte er keine Kontonummer, also schickte ich 100 Euro über eine Bank", berichtet sie. Das ist ein weltweites Geldtransfer-Büro, das auch in Chemnitz eine Filiale hat. Sie musste Bradley nur eine zehnstellige Kontrollnummer mitteilen. Mit der konnte er das Geld in einer Filiale in seiner Nähe innerhalb von zehn Minuten abheben. Sie schrieb den Namen der Mutter mit Straße und Hausnummer in Philadelphia als Adresse. "Er bedankte sich im Namen der Mutter tausendfach." Ein paar Tage später kam erneut die Bitte nach Geld, weil die Medikamente teurer wurden. Claudia überwies 300 Euro. Ihr Geld war schnell aufgebraucht, denn sie verdient nur 360 Euro in der Bäckerei, der Rest wird über Hartz IV aufgestockt.

Nach vielen Liebesschwüren per E-Mail kam wieder eine Hiobsbotschaft. "Bradley schrieb, dass seine Mutter drei Tage lang bewusstlos in der Wohnung gelegen habe. Sie bräuchte dringend eine Operation, sonst stirbt sie", sagt Claudia. Die Mutter sei arm, könnte sich die Operation nicht leisten, ergänzt sie. Von ihrer Bank bekam sie aber keinen Kredit. Im Internet fand sie einen privaten Geldanleger, der ihr einen Kredit von 3500 Euro geben konnte. Sie müsste zweieinhalb Jahre monatlich 100 Euro zahlen.

Bradley gab die Adresse einer Ärztin im Krankenhaus in Philadelphia an. Claudia erhielt einen Namen und eine Adresse. Doch das Chemnitzer Geldtransfer-Büro lehnte es ab, größere Summen dorthin zu schicken. Bis 300 Euro sei kein Problem gewesen, sagt Claudia. Sie schrieb Bradley von ihren Ängsten, dass sie sich verschulden würde, nicht genügend Geld habe. Der Captain versprach, das Geld zurück zu geben, wenn er von der Armee entlassen werde. Dann bekomme er genügend Sold - 150.000 US-Dollar -, vorher könnte es nicht ausgezahlt werden, schrieb er. Claudia glaubte ihm, wollte nur helfen. Sie suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, das Geld zu überweisen und fand einen anderen Geldtransfer-Anbieter. Das restliche noch fehlende Geld erhielt sie über die Provision aus Handy-Verträgen. Von dort bekam sie 900 Euro, erklärt sie. Zudem verkaufte sie ein paar Klamotten und Einrichtungsgegenstände ihrer Wohnung per Ebay, dem weltweit größten Internet-Auktionshaus. Als der Geldtransfer klappte, überschüttete Bradley sie mit Dankes- und Liebes-Briefen.

Im Oktober 2012 erhielt Claudia über Facebook eine Freundschaftsanfrage von einer 46-jährigen Hamburgerin. Die Frau hatte Claudia im sozialen Netzwerk gefunden und dort erfahren, dass sie mit einem Amerikaner befreundet ist, der in Kabul stationiert ist. Die beiden Frauen verstanden sich auf Anhieb, tauschten Gemeinsamkeiten aus. "Sabine hatte auch einen Freund im Afghanistan-Camp Phönix: Robert", sagt Claudia.

Eines Tages habe sie die Hamburger Freundin angerufen und unter Tränen erzählt, dass es Robert gar nicht gibt. Der Name sei erfunden, sie habe ihm 4000 Euro geschickt und nie wieder etwas von ihm gehört. Die Polizei ermittle. Die Nigeria-Connection stecke dahinter. "Mir fuhr ein Schreck durch die Glieder", sagt die Limbacherin. Sie durchsuchte das Internet nach der Nigeria-Connection und möglichen Namen. Bradleys Namen fand sie nicht. Sie war beruhigt, teilte ihre Ängste aber dem Freund mit. "Er wunderte sich, dass ich an seiner Ehrlichkeit zweifelte. Ich bin real, schrieb Bradley." Wieder kamen Liebes-Briefe, sie schickte erneut Geld. Dann war das Geld aufgebraucht. Sie teilte ihm mit, dass sie keinen neuen Kredit erhält. Rund 7000 Euro hatte sie an ihren Schatz überwiesen. Als seine Mails seltener kamen, keimten Zweifel auf. Bradley beruhigte sie, denn aus Sicherheitsgründen könnte er nicht mehr so oft schreiben. Sie suchte im Internet weiter und fand das Bild von Bradley. Doch unter dem Foto stand der Name Paul.

Für Claudia brach eine Welt zusammen. Wenig später fand sie Bradley mit seiner ersten E-Mail-Adresse auf der Liste von Military Scam - militärischer Betrug. Das war kurz vor Weihnachten 2012. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Für die lebenslustige Frau begann die schlimmste Zeit ihres Lebens: Aus Angst, dass sie belächelt wird, vertraute sie sich niemandem an, sie zog sich zurück. Sie zerriss alle Papier-Fotos von dem vermeintlichen Bradley, löschte die 118 Mails, die sie aufbewahrt hatte. Was blieb, sind die monatlichen Raten von 270 Euro, die sie zurückzahlen muss. "Ich schämte mich, heulte nur noch und dachte sogar an Selbstmord", erzählt Claudia. Sie nahm psychologische Hilfe in Anspruch.

Über die Freundin aus Hamburg sei sie dann zu einer Facebook-Gruppe von etwa 90 betroffenen Frauen und einem Mann gestoßen, die allesamt Heiratsschwindlern aufgesessen waren. Die Geldbeträge, die überwiesen wurden, gingen in Einzelfällen sogar in die Zehntausende. Diese Gruppe versucht, über die Betrugs-Masche aufzuklären. Claudia erstattete Anzeige bei der Polizei. Doch bis heute hat sie weder das Geld zurück, noch wurde der Täter gefasst. "Ich habe inzwischen mit meiner Tochter gesprochen, ein paar gute Freundinnen wissen Bescheid, mehr nicht", sagt die 46-Jährige. Auch ihre Eltern dürften nichts davon erfahren.

"Vor Männer-Bekanntschaften habe ich jetzt Angst", gesteht sie. Der Verlust des Geldes mache ihr nicht den meisten Kummer, vielmehr habe ihr Herz Risse bekommen. Es dauere Jahre, bis das wieder geheilt ist. Beim wahren Paul habe sie sich gemeldet. Er bedauert, dass sein Foto von diesen Banden gestohlen und missbraucht wurde. Und ein bisschen kommt ihr Lebensmut zurück: "Etwas hat es gebracht, ich kann mich jetzt auf Englisch gut unterhalten - zumindest in Schriftform."

* Name von der Redaktion geändert.


Quelle:
Seite 1 von 3 Flirt im Internet mit fatalen Folgen
Seite 2 von 3 "Bisher keine Täter ermittelt"
Seite 3 von 3 Wie man den Schwindel erkennen kann

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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#15 von Scambaiter , 02.10.2013 20:36

Kriminalität Schweiz

Vorsicht bei Stellenangeboten von „Finanzagenten“


Veröffentlicht: 19. September 2013

Seit einigen Tagen muss sich die Staatsanwaltschaft mit einer Betrugsmasche von Internetkriminellen befassen, bei welcher diese versuchen, arglose Personen anzuwerben, die im Nebenjob Geldtransfers durchführen sollen. Mit der Überschrift „Profitabler Nebenjob“ verspricht die Anzeige ein hohes Zusatzeinkommen in kürzester Zeit mit einem geringen Zeitaufwand. Die Betrüger bedienen sich der Identität real existierender, seriöser Schweizer Immobilienunternehmen.

Vorgehen der Täter:

Diese überweisen zunächst eine Geldsumme von mehreren tausend Franken auf das Konto des Nebenjobnutzers. Dieser soll das Geld abheben und dieses – nach Abzug einer Entlohnung – über ein Geldtransferinstitut auf ein Auslandskonto überweisen. Ziel der unbekannten Betrüger ist dabei, Gelder, die unter anderem im Rahmen von Betrugshandlungen beim Onlinebanking erlangt wurden, zu waschen bzw. den Geldfluss zu verschleiern. Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden sollen dadurch behindert bzw. verunmöglicht werden.

Die Staatsanwaltschaft warnt auf solche Angebote einzugehen. Der scheinbar lukrative Nebenjob kann sich sehr schnell als Tätigkeit mit strafrechtlichen Folgen und finanziellen Einbußen herausstellen. Wer auf solche Angebote eingeht, macht sich unter Umständen wegen Geldwäscherei strafbar.

Quelle (Link): Staatsanwaltschaft Kanton Basel-Stadt


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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#16 von Scambaiter , 13.10.2013 15:13



publiziert: 25.09.2013 16:48 Uhr
aktualisiert: 25.09.2013 16:52 Uhr

SCHWEINFURT
Fünf falsche Schecks aus England
Wegen Falschauskunft in der Sparkasse wäre eine Kundin fast Opfer eines „Überzahlungsbetrugs“ geworden.


Das war knapp: Fast wäre Frau Thurn (Name von der Redaktion geändert) aus Schweinfurt Opfer einer seit mehreren Jahren bekannten Scheckbetrugsmasche geworden. Um ein Haar hätte sie 2500 Euro verloren, weil ein Mitarbeiter der Sparkasse Schweinfurt gefälschte Schecks nicht erkannt hat. Nur dank des hartnäckigen Beharrens ihrer Betreuerin wurde die Betrugsnummer vereitelt und die Rücküberweisung eines überzahlten Scheckbetrages ins Ausland in letzter Minute gestoppt.

Frau Thurn, Rentnerin, drei Kinder, 800 Euro Monatseinkommen, will Ende August aus finanzieller Not ihre Querflöte verkaufen. Sie bietet diese im Internet über die Musikhaus-Plattform „thomann.de“ für 500 Euro zum Kauf an. Per E-Mail meldet sich eine Woche später ein Interessent aus England. Für 450 Euro will er die Querflöte kaufen.

Statt exakt diesen Betrag zu entrichten, schickt der Kaufinteressent Frau Thurn per Post fünf American-Traveller-Schecks über jeweils 500 Euro – also 2500 statt 450 Euro. In den Formularen ist Frau Thurns Name schon eingedruckt. Per E-Mail und Prepaid-Handy bittet sie der Käufer, den überzahlten Betrag abzüglich ihrer Kosten (knapp 2000 Euro) zurückzuüberweisen – auf ein Konto in Spanien. Am 2. September löst Frau Thurn die fünf Schecks bei der Sparkasse ein. Es geht problemlos, der Mitarbeiter gibt ihr die Summe bar zum Mitnehmen.

Von diesem Geschäft erzählt Frau Thurn ihrer Betreuerin, einer Mitarbeiterin der Sozialpädagogischen Familienhilfe, die sie im Auftrag des Jugendamtes bei bestimmten Aufgaben unterstützt. Die Betreuerin findet die Umstände dieser Verkaufsabwicklung höchst mysteriös und rät ihrer Klientin dringend davon ab. Sie solle auf keinen Fall 2000 Euro an einen Unbekannten auf ein Konto im Ausland überweisen. Und überhaupt: Wieso hat ihr der englische Käufer Schecks im mehr als fünffachen Wert der Flöte zugeschickt? Dieser übt bereits Druck auf Frau Thurn aus: Sie solle den überzahlten Betrag nunmehr sofort auf das angegebene Konto überweisen. Er wird sonst Interpol und die Schweinfurter Staatsanwaltschaft einschalten.

Am 5. September sagt eine Sparkassen-Mitarbeiterin beim Telefonat mit der Kundin, diese Art von Bezahlung höre sich komisch an. Am gleichen Tag begleitet nun die Betreuerin Frau Thurn zur Sparkasse zu genau dem Mann am Schalter, der ihr die fünf American-Traveller-Schecks eingelöst hatte, und will von ihm wissen, ob diese Art Geschäft mit rechten Dingen zugehen kann. Dieser hat keine Bedenken, hält Überzahlung und Rücküberweisung für etwas Normales. Er wird der Betreuerin gegenüber sogar „etwas pampig“: Wieso sie sich eigentlich einmischt.

Frau Thurn ist ebenfalls sauer, weil ihre Betreuerin eben dabei ist, ihren bislang so schön und schnell ablaufenden Querflötenverkauf zu vereiteln. Der Geldtransfer von knapp 2000 Euro an den unbekannten Käufer in England soll via „MoneyGram“ auf ein spanisches Konto abgewickelt werden. Innerhalb von zehn Minuten ginge dies über die Bühne.

Nur auf hartnäckiges Drängen der Betreuerin geht die Frage, ob diese Art Bezahlung wirklich risikolos sei, vom Schalter ins offenbar besser informierte Back-Office. Eine Mitarbeiterin erkennt die Betrugsmasche sofort. Frau Thurn steht zu diesem Zeitpunkt schon als Scheckbetrügerin in einem internen Verzeichnis.

Die Schecks sind, wie sich herausstellt, wertlose Fälschungen. Frau Thurn gibt die ausgezahlten 2500 Euro an die Sparkasse zurück, die Überweisung von knapp 2000 Euro von ihrem Konto ins Ausland findet nicht statt. Eine Sparkassen-Mitarbeiterin entschuldigt sich tausendmal bei der Kundin. Noch am selben Tag geht Frau Thurn zur Polizei und zeigt den Scheckbetrug an. Wer bei „Google“ den Begriff „Scheckbetrug“ eingibt, stößt an erster Stelle auf „Scheckbetrug aus dem Ausland, Überzahlungsbetrug“. Darunter sind sehr detailliert viele Fälle dieses Betrugsstils aufgelistet.

Die Sparkasse bestätigt den Vorfall. Ihr Mitarbeiter habe die gefälschten Schecks nicht erkannt. Seine Falschauskunft sei aber keine tätige Mithilfe bei einem Scheckbetrug, sondern aus Unwissenheit erfolgt. Er habe sich entschuldigt. Und: „Wäre für die Kundin aus der Falschauskunft ein Schaden entstanden, würde die Kassenversicherung der Sparkasse den Schaden übernehmen.“ Die Überzahlungsmasche sei ein „bekanntes Verfahren zum Betrug“. Die Sparkasse werde ihre Mitarbeiter „noch intensiver über bekannte Betrugsvorgänge informieren. Sie sollten „nur dann Auskünfte zu geben, wenn der Sachverhalt zuverlässig beurteilt werden kann“.

Der Ermittler der Polizei bestätigt den Eingang der Anzeige. Die fünf gefälschten Schecks, Briefkuvert und Briefmarke werden kriminaltechnisch auf Fingerabdrücke und DNA untersucht. Der Betrüger müsse einen Helfer in Deutschland haben, die Schecks seien aus dem Münchner Raum nach Schweinfurt versandt worden. Die Überzahlungsmasche wird der „Nigeria-Connection“ zugeordnet und ist, so der Polizeibeamte, seit vielen Jahren bekannt.

Quelle (Link): Fünf falsche Schecks aus England

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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#17 von Scambaiter , 27.10.2013 21:34

Foto © BPD Wien

Heiratsschwindler fand Opfer via Facebook

Ein Herzensbrecher der unlauteren Art musste sich Montag vor Gericht verantworten.


Michael K. (26) – dreifach vorbestrafter Gerüstbauhelfer – nahm Montag im Saal 207 am Straflandesgericht auf der Anklagebank Platz. Laut Staatsanwaltschaft soll der mutmaßliche Heiratsschwindler, Betrüger und Dieb Dutzende weibliche Opfer – auch per Facebook – kennengelernt und ihnen dann Geld aus der Tasche gezogen und sie teilweise auch bestohlen haben.

Seine Masche war dabei laut Anklage immer die gleiche: Entweder soll er den Frauen schöne Augen gemacht oder sie bedroht haben, um an die Ersparnisse zu kommen. Am schwersten wiegt dabei der Fall einer 20-Jährigen, mit der der ­Beschuldigte (Verteidiger Christian Werner) ein „Pantscherl“ gehabt hatte: Er soll der jungen Frau, die ihm anvertraute, als Kind vergewaltigt worden zu sein, gedroht haben, ihr den Peiniger (den er kennt) auf den Hals zu hetzen. Einer anderen gaukelte er vor, den Lotto-Jackpot geknackt zu haben, um sie kennenzulernen. Die wie die meisten anderen Opfer eher mollige Frau fiel ebenso aus den Wolken wie eine Niederösterreicherin, die glaubte, einen Feuerwehrmann kennengelernt zu haben.
In Wahrheit litt K. unter Geldmangel und erfand daher sogar das Begräbnis seines Bruders, das ihn angeblich 14.000 Euro kostete …
Angeklagter bekannte sich teilweise schuldig

Michael K., für den die Unschuldsvermutung gilt, bekannte sich teilschuldig. Die Vorwürfe der Bedrohung und Erpressung wies der 26-Jährige zurück: „Ich habe niemandem gedroht, nur Gschichtln druckt.“ Die Verhandlung wurde auf den 6. November vertagt. Bei ­einer Verurteilung wegen gewerbsmäßigen schweren Betrugs drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Quelle: Heiratsschwindler fand Opfer via Facebook

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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#18 von Scambaiter , 03.05.2014 00:45

30. April 2014 | 18.31 Uhr
Prozess am Düsseldorfer Landgericht

Angebliche Lotterie-Gewinne als Köder


Düsseldorf. 41-jähriger wegen Betruges angeklagt. Opfer zahlten viel Geld, um das erhoffte Vermögen aus Nigeria zu bekommen.
Von Hans Onkelbach


Als Vorsitzende Richterin einer Strafkammer am Landgericht Düsseldorf hat Pascale Wierum vermutlich schon eine Menge kurioser Stories gehört. An diesem Mittwochmorgen hilft ihr das sicher, dieser unfassbaren Geschichte mit unbewegter Miene zuzuhören, die die Staatsanwältin dem auf der Anklagebank sitzenden Mann vorwirft.

Großangelegten Betrug an mehreren Personen soll Okechukwu A. (41) begangen haben. Der Dreh ist simpel, dennoch schwer nachvollziehbar: Spätere Opfer werden per Mail kontaktiert, ihnen wird mitgeteilt, sie hätten bei einer Lotterie gewonnen – mal eine Million, mal mehr. Aber weil es sich um Geld handelt, das in Spanien oder Nigeria auf Bankkonten liegt, seien verschiedene Gebühren fällig und Zahlungen zu leisten, bevor der Geldsegen in Deutschland niedergeht . . .

In mehreren Fällen ist die Verlockung und die Gier offenbar groß genug: Ein Opfer überweist mehr als 210 000 Euro, ein anderes knapp 50 000, ein Drittes rund 60 000 Euro. Selbst als einem der Betrogenen, der zwecks Geldübergabe nach Malaga gereist ist, eine Gebühr abverlangt wird, um den eingefärbten Gewinn zu entfärben – Preis dafür: 7000 Euro – kommt dem das nicht spanisch vor, sondern er zahlt.


Mit ungläubigem Blick lauschen – im Gegensatz zur unbewegten Vorsitzenden – der zweite Richter und die beiden Schöffen den Schilderungen, Kopfschütteln auch im Zuschauerraum – das alles soll dieser Mann auf der Anklagebank ausgedacht und umsetzt haben?

Nein, hat er nicht. Jedenfalls nicht allein – diese Deutung kommt von dessen Verteidiger, Anwalt Joachim Müller. Bei der Festnahme in einer Düsseldorfer Bank (im November vorigen Jahres) sei sein Mandant nur Helfer gewesen und dort lediglich hingegangen, um einem Mann im Hintergrund (womöglich auch mehreren) einen Gefallen zu tun. Namen werden genannt – Peter Owen, Juan Iglesias, Sylvester Gaya. Die soll er genutzt haben, oder sind es die der Hintermänner?

Einiges wird nicht auf Anhieb klar an diesem Tag. Ob und wie der Angeklagte vom Umfang des Geschehens informiert und wie weit er wirklich beteiligt war, bleibt ebenfalls undeutlich, zumal die persönlichen Hintergründe des Angeklagten ebenfalls nicht ganz unkompliziert sind.

Seit 1999 lebt der Sohn von Bauern aus Nigeria in Deutschland, sein Asylgesuch in Hamburg sei seinerzeit abgelehnt worden, aber nach der Heirat mit einer deutschen Frau hatte er hierbleiben und arbeiten dürfen. Die Ehe geht schief, eine zweite wird geschlossen, mit einer dritten Frau hat er hier ein Kind, zwei Partnerinnen in Nigeria kümmern sich dort um drei Söhne und eine Tochter.

[...]

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Prozess am Düsseldorfer Landgericht. Angebliche Lotterie-Gewinne als Köder


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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#19 von Scambaiter , 20.07.2014 01:28



Prozess am Landgericht
Vermeintlicher US-Soldat war Internet-Betrüger


Einer Immobilienbesitzerin leierte eine Betrüger-Bande 61.000 Euro aus dem Kreuz.
Einer der Täter steht jetzt vor Gericht.


von B.Z.                                                                             18. Juli 2014

Isolde G. * (56) hatte ihre schicke Wohnung in vornehmer Münchner Lage im Internet zum Kauf angeboten. Trotz des Preises von einer Million Euro fanden sich schnell Interessenten. Einer, ein US-Soldat, schrieb ihr sogar nette E-Mails. Er sei Afghanistan-Kämpfer, suche für sich und seine Familie ein neues Heim in Glück und Frieden.

Gern half sie ihm da mit 61.000 Euro aus, um die Kaufsumme im Ausland lockerzumachen. Mal waren Gebühren für Zoll, mal für Anwälte, mal für ein Anti-Terror-Zertifikat fällig.

Dass sie einer Betrügerbande aufgesessen war, erfuhr die Immobilienbesitzerin drei Monate später von der Polizei. Am Freitag begann vor dem Landgericht der Prozess gegen einen der mutmaßlichen Täter: Richmond K. (34) aus Nigeria.

„Ich war nur ein untergeordnetes Mitglied, als Übersetzer, Telefonist und Geldbote. Weil ich Deutsch kann.“ behauptete er. Er habe von der Beute nur tausend Euro bekommen.

Über einen anderen Fall aus Papenburg (Niedersachsen) waren die Ermittler dem Küchenhelfer auf die Spur gekommen: Bei seiner Verhaftung fand man auf seinem Handy auch den E-Mail-Verkehr mit Isolde D. Dass sie nicht das einzige Opfer des Angeklagte ist, wird sie vermutlich wenig trösten. Ein Rentner, der angeblich 3,5 Millionen US-Dollar geerbt hatte, verlor 11.000 Euro an die Bande.

Fortsetzung: 11. August

* Name geändert
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Quelle: Prozess am Landgericht Berlin Copyright © 2014 BZ Online

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RE: Presseberichte über Vorschussbetrug u.a.

#20 von Scambaiter , 21.07.2014 18:24


Rhein-Main


Montag, 21. Juli 2014
Romance Scamming
Einsamer Soldat sucht vermögende Freundin

Sie knüpfen im Internet Kontakt zu Frauen, schwören ihnen ewige Liebe, und irgendwann wollen sie Geld:
Mit dieser Masche sind Betrüger immer öfter erfolgreich. In Hessen gab es jetzt zwei besonders schwere Fälle.



Der
Mann wirkte sympathisch. Ein amerikanischer Soldat, der gerade im Ausland stationiert war. Mike beschrieb sein Leben in dem Kriegsgebiet so, dass Silke Keller beschloss, Kontakt zu dem Mann zu halten. Sie hatte ihn zufällig über Facebook kennengelernt, und er tat ihr ein bisschen leid, so allein in der Fremde, noch dazu in einem Land, in dem das Leben gefährlich war. Die beiden schrieben sich oft, fast jeden Tag, mehrere Monate lang. Sie schickten sich Fotos, erzählten sich gegenseitig aus ihrem Leben. Schließlich fingen sie an, Pläne zu schmieden für die Zeit nach dem Krieg.

Sobald er aus dem Einsatz zurückkehre, schrieb Mike, erwarte ihn eine größere Abfindung. Insgesamt 7,5 Millionen Dollar, genug Geld, um sich ein gemeinsames Leben aufzubauen. Silke Keller glaubte daran, und dann geriet Mike plötzlich in Schwierigkeiten. Er schrieb, er müsse Gebühren vorstrecken, weil sonst sein Konto gesperrt würde. Er bat seine Facebook-Freundin, ihm Geld zu leihen - was sie tat. In mehreren Transaktionen über einen Zeitraum von mehreren Wochen ließ sie ihm immer wieder Beträge von einigen tausend Euro zukommen. Die Überweisungen gingen mal nach Benin, mal nach Ägypten, Mike hatte immer eine Erklärung dafür parat.

Weiterlesen/Quelle: "Romance Scamming Einsamer Soldat sucht vermögende Freundin"

von Katharina Iskandar
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